Einstieg - mitten in der mannheimer innenstadt
Der Zugang zum unterirdischen System erfolgt über einen unscheinbaren Gullideckel in der Mannheimer Innenstadt, Quadrat F1. Eine eiserne Wendeltreppe führt Besucher etwa drei Meter in die Tiefe zu einem historischen Backsteingewölbe. Dieser Einstieg, erbaut 1891, dient nicht nur als Zugang, sondern auch als Ausstellungsraum für das Kanalsystem.
Mannheims kanalsystem - fast 900 kilometer lang
Das Kanalnetz der Stadt erstreckt sich über beeindruckende 890 Kilometer, wovon allerdings nur 230 Kilometer begehbar sind. Das Netzwerk spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung von Regenwasser und Abwasser. An trockenen Tagen fließen täglich etwa 81 Millionen Liter Abwasser durch das System.
Kanalisation - pro einwohner eine ratte
Trotz der möglichen Assoziationen mit Gestank und Unrat überrascht die Kanalisation mit einem eher feuchten Kellergeruch. Das Vorurteil bezüglich der Rattenpopulation bestätigt sich jedoch. Interessanterweise gibt es in Mannheim pro Einwohner geschätzt eine Ratte im Kanalsystem. Dies unterstreicht die Wichtigkeit von korrekter Müllentsorgung, um das Rattenproblem nicht weiter zu verschärfen. Die Führungen durch Mannheims Kanalisation, die etwa 20 bis 30 Minuten dauern, erfreuen sich großer Beliebtheit bei den Bürgern. Sie bieten nicht nur einen einzigartigen Einblick in die technischen und historischen Aspekte der städtischen Infrastruktur, sondern dienen auch als Plattform für den Austausch von Wissen und Bewusstsein über Umwelt- und Hygienefragen. Insbesondere am Weltwassertag und am Tag des Denkmals werden diese Führungen angeboten und zeigen die anhaltende Faszination der Bevölkerung für die Unterwelt ihrer Stadt.
Quelle: swr.de