In der jahrzehntelangen Debatte wurden Anlagenbau und Maschinenbau als Beispiel dafür angeführt, wie sich die Automatisierung auf Arbeit und Produktion auswirkt. Welche Rolle spielt die Automatisierung im Anlagenbau und was können wir in Zukunft erwarten?
Geschichte der Automatisierung im Anlagenbau
Der Begriff der Automatisierung stammt von DS Harder, dem technischen Leiter von Ford im Jahr 1946. Aber die Automatisierung als Prozess begann viel früher. Aus rein konzeptioneller Sicht kann die Erfindung grundlegender Werkzeuge, wie Rad, Hebel und Flaschenzug, als archetypischer Ausdruck der Automatisierung angesehen werden. Ganz zu schweigen von Errungenschaften wie Windmühle und Druckpresse.
Wirklich Fahrt nahm die Automatisierung auf, als mit der industriellen Revolution die Anfänge vom modernen Anlagenbau ins Spiel kamen. Mit der Erfindung der Dampfmaschine eröffneten sich den Fabriken nie dagewesene Produktionskapazitäten. Die Standortabhängigkeit verringerte sich immens. Zuvor wurden entsprechende Prozesse von Wasserrädern angetrieben, die eine naheliegende sowie ausreichend ausgeprägte Wasserquelle erforderten. Nun konnten Fabriken überall gebaut werden und wurden zum dominierenden Produktionsstandard. Dadurch erhöhte sich das Arbeitsplatzangebot in den Städten enorm.
Mit der Erfindung von integrierten Schaltkreisen in den 1960er Jahren, die eine bis heute fortschreitende Miniaturisierung ermöglichten, wurden sowohl Heimelektronik als auch Automatisierung im Anlagenbau auf ein ganz neues Level gehievt!
So beeinflusst Automatisierung den Anlagenbau heute
Die Abhängigkeit von der Automatisierung wirkt sich verschiedentlich auf die Fertigungsindustrie aus. Dabei ist der Nettoeffekt nicht nur rein positiv oder negativ. Die Automatisierung bringt substanzielle Vorteile mit sich. Aber sie ruft auch neue Herausforderungen auf den Plan.
Vorteile der Automatisierung
Automatisierung bzw. Robotik kann im Maschinenbau viele verschiedene Formen annehmen, von Robotergreifarmen bis hin zu Scannern. Infolgedessen kann die Automatisierung auf vielfältige Weise mit Produkten interagieren. Bei richtiger Anwendung kann dies der Fertigung erheblich zugutekommen.
Reduzierte Produktionszeit bei erhöhter Kapazität – Da Maschinen in vielen Fällen schneller und effizienter arbeiten können als menschliche Arbeiter, ist der Output der Produktion ungleich höher.
Einheitliche Produktstandards – Menschliche Arbeiter sind anfällig für Fehleinschätzungen und schwankende Leistungen, die Maschinen nicht.
Erhöhte Sicherheit – Da die Mitarbeiter nicht mehr unmittelbar in den Produktionsprozess involviert sind, erhöht dies ihre Sicherheit enorm. Wenn am Fließband etwas schief geht, hat man es schlimmstenfalls mit einem defekten Maschinenteil und nicht mit einem möglicherweise schlimm verletzten Arbeiter zu tun. Sicherheitskonzepte, wie SLS Schaltungen, erhöhen die Sicherheit noch weiter.
Nachteile der Automatisierung
Automatisierung im Anlagenbau erhöht den Investitionsbedarf, was den Markteintritt enorm erschweren kann. Auch kann sie insofern Pfadabhängigkeiten schaffen, wenn bessere Ansätze teuer zu implementieren sind und sich dadurch verzögern. Ferner kann die Gefahr bestehen, dass sich Hersteller im Anlagenbau technisch über-spezialisieren und dann nicht gut auf eine neue Marktsituation reagieren können.
Was ist die Zukunft der Automatisierung im Anlagenbau?
Der am häufigsten behauptete Nachteil der Automatisierung besteht darin, dass sie Arbeitnehmer ersetzt und so Arbeitslosigkeit befeuern soll. Doch die Geschichte zeigt, dass die Automatisierung wahrscheinlich so viele Beschäftigungsmöglichkeiten schafft, wie sie obsolet macht. So müssen die Anlagen selbst gebaut und gewartet werden. Immer mehr Programmier-Tasks fallen an und Arbeiter an neuen Standorten müssen eingearbeitet werden. Ganz zu schweigen davon, dass die dadurch erhöhte Produktion die Logistik (und somit den Arbeitsbedarf) enorm ankurbelt. Es wird erwartet, dass die Zukunft der Robotik und Automatisierung im Anlagenbau dieses etablierte Muster fortsetzen wird.