Sonntag, 16 Juni 2024 10:08

Zunahme rechtsextremer Vorfälle im Saarland - Polizei greift durch

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Polizei Polizei fot: pixabay

In der Nacht zu Samstag hat die Polizei im Saarland gleich zweimal eingreifen müssen. Die Vorfälle, die sich in St. Wendel und Schiffweiler ereigneten, zeugen von einer besorgniserregenden Tendenz zu rechtsextremen Verhaltensweisen unter jungen Menschen. In einer Gaststätte in St. Wendel wurde von jungen Gästen der Hitlergruß gezeigt, während in einer Bar in Schiffweiler rechtsextreme Parolen laut wurden. Diese Ereignisse haben eine schnelle Reaktion des Staatsschutzes nach sich gezogen, der gegenwärtig gegen zahlreiche Beteiligte ermittelt.

Ermittlungen und Zeugenaussagen

Nach den Aussagen eines Sprechers beim Landespolizeipräsidium sind viele der beteiligten Personen der Polizei durch frühere Verfahren bereits bekannt. Die Polizei sicherte zahlreiche Beweismittel und führte Gespräche mit Zeugen, welche die Verdächtigungen bestätigten. Ein Foto, das ein Augenzeuge aufgenommen hat, zeigt eine Gruppe junger Männer mit einer Deutschlandflagge, die nach einem Fußballspiel vor dem Lokal in St. Wendel posierten. Einige davon sind auf dem Bild mit dem Hitlergruß zu sehen. Die Polizei hat die Personalien der acht Männer aufgenommen und einen Platzverweis ausgesprochen.

Eskalation in Schiffweiler

Kurz nach dem Vorfall in St. Wendel wurde der Polizei ein weiterer Vorfall in Schiffweiler gemeldet. Dort eskalierte ein Streit in einer Gaststätte derart, dass beinahe eine Schlägerei ausbrach. Zeugen zufolge sangen vier Männer während der Auseinandersetzung rechtsextreme Parolen zu dem Lied „L’amour toujours“. Einige von ihnen sollen ebenfalls den Hitlergruß gezeigt haben. Nachdem der Gaststättenbetreiber die Gruppe des Hauses verwiesen hatte, kehrten sie zurück, als die Polizei eintraf. Trotz der Anwesenheit der Polizei verstand eine Person die Ernsthaftigkeit der Situation nicht und grölte „Sieg Heil“.

Konsequenzen und weiteres Vorgehen

Die Polizei hat in beiden Fällen Strafverfahren wegen des Verdachts der Volksverhetzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet. Die Ereignisse zeigen eine erschreckende Gleichgültigkeit gegenüber den schwerwiegenden Folgen solcher Handlungen und unterstreichen die Notwendigkeit verstärkter Überwachung und Prävention in der Region. Es bleibt abzuwarten, wie die juristischen und gesellschaftlichen Reaktionen ausfallen werden, jedoch ist klar, dass solche Verhaltensweisen in der Gesellschaft keinen Platz finden dürfen. Der Schutz der öffentlichen Ordnung und der Respekt vor der Verfassung stehen im Mittelpunkt der weiteren Maßnahmen.

Quelle: BILD