Inhaltsverzeichnis:
- „WinterAktion Saar“ - Hilfe in Krisenzeiten
- Auswirkungen auf soziale Organisationen
- Fokus auf langfristige Hilfsstrukturen
- Nachhaltige Lösungen im Fokus
„WinterAktion Saar“ - Hilfe in Krisenzeiten
Im Herbst 2022, als die Inflation in Deutschland zweistellige Werte erreichte und die Preise für Lebensmittel und Energie stark stiegen, initiierte die saarländische Landesregierung das Hilfsprogramm „WinterAktion Saar“. Mit einem Budget von 1,7 Millionen Euro wurden Wohlfahrts- und Sozialorganisationen unterstützt, um Menschen in Armut zu helfen.
Das Programm umfasste mehrere Maßnahmen:
- Wintercafés, in denen Bedürftige essen, sich aufwärmen und Kontakte knüpfen konnten.
- Ausgabestellen, die Lebensmittelpakete, Hygieneartikel und Decken verteilten.
- Beratungsangebote, die praktische Unterstützung boten.
Aufgrund des großen Bedarfs wurde das Programm im darauffolgenden Jahr mit einem Budget von 1 Million Euro erneut aufgelegt. Eine dritte Runde wird jedoch nicht stattfinden, wie das saarländische Sozialministerium mitteilt.
Auswirkungen auf soziale Organisationen
Die Entscheidung, das Programm nicht fortzuführen, hat direkte Auswirkungen auf beteiligte Organisationen. Einrichtungen wie die Caritas Saarland und die Wärmestube in Saarbrücken berichten von spürbaren Veränderungen.
Die Caritas erklärt, dass sie ihr Angebot durch das Programm deutlich ausweiten konnte. Mit dem Wegfall der Mittel müsse sie diese Ausweitungen jedoch wieder zurückfahren. Besonders betroffen ist die Wärmestube in Saarbrücken, deren Besucherzahlen ohne die Wintercafés erheblich ansteigen könnten. Hermann Schell, Geschäftsführer der Einrichtung, betont, dass das Programm geholfen habe, die Last zwischen verschiedenen Trägern im Stadtgebiet besser zu verteilen.
Fokus auf langfristige Hilfsstrukturen
Die Landesregierung will jedoch nicht auf Hilfsmaßnahmen verzichten, sondern diese in dauerhafte Strukturen überführen. Laut Sozialministerium sollen die finanziellen Mittel in Projekte wie die „quartiersbezogene Armutsbekämpfung“, die Weiterentwicklung der Wohnungslosenhilfe sowie weitere Programme zur Armutsbekämpfung fließen.
Diese Neuausrichtung wird von der Diakonie Saar ausdrücklich begrüßt. Die Organisation sieht die „WinterAktion Saar“ als wichtige kurzfristige Hilfe, die jedoch keine langfristige Verbesserung der Lebensbedingungen finanziell armer Menschen gewährleistet hat.
Nachhaltige Lösungen im Fokus
Alle beteiligten Organisationen und das Ministerium sind sich einig: Der Anstieg der Armut im Saarland erfordert nachhaltige Lösungen. Die geplanten strukturellen Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Situation langfristig zu verbessern und die Armut in der Region effektiv zu bekämpfen.
Mit diesem strategischen Wandel will das Saarland den sozialen Herausforderungen der kommenden Jahre begegnen.
Quelle: webrivaig.com/de, tagesschau.de