Wozu so lange etwas im Geiste hin- und herwälzen, Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen? Wäre es da nicht viel einfacher und zeitschonender, die Sache kurzerhand auszuprobieren, so wie man ohne langes Überlegen und viel Federlesens sich kopfüber hineinstürzt ins kühle Naß, um der Erfrischung wegen – eben gerade OHNE sich lange wegen möglicher Folgen und Konsequenzen seines Handelns den Kopf zu zerbrechen.
Aus Kindern werden Leute
Wie die Zeit vergeht! Hurtig, im Blitzestempo, im harschen Marschschritt vielleicht oder in hastig-zuckenden Bewegungen. Kaum hat man sich ordentlich umgesehen und zurechtgefunden in der neuen Lebenssituation – sind einem die Kinder bereits über den Kopf und zur Tür hinaus gewachsen. Wo ist die ruhig dahinplätschernde Zeit geblieben, in der noch alles ohne Aufregung und hektische Bewegungen gemächlich vor sich hin floß? Wie konnten die aufregenden und aufreibenden Tage in Kindergarten und Schule nur so schnell vorüberziehen? Wo sind się geblieben? Sind sie gut und sicher wasserfest und staubdicht in meiner Erinnerung verwahrt? Wird mir für die Enkel ein aufschlußreiches und bunt bebildertes Schatzkästlein zu Verfügung stehen? Ich nehme es an. Der Strom der Erinnerung ist doch ein gewaltiger. Mag man auch manches lieber aus seinem Leben verdrängt und vergessen wissen – irgendwie gehört es doch (trotz allem!) dazu. Wahrscheinlich fährt man sogar im Allgemeinen viel besser damit, wenn man alle Einzelheiten seines Lebenslaufes einfach anerkennt und in seiner Biographie aktiv berücksichtigt. Ohne ihnen allzuviel fanatische Bedeutungsinhalte zuzuweisen, ohne sie zu vergöttern – aber eben auf keinen Fall, indem man da etwas verbannt und ausschließt und verbietet.
Aus Betten werden Bettsofas
Eigentlich gibt es nur eine unveränderliche Konstante. Daß sich eben nämlich alles irgendwie in einem anhaltend andauernden, ständig mäandrierenden Daseinsfluß verändert, daß nichts so bleibt, wie es war. Conforama.ch hat da Erfahrung. Vielleicht führt einen das zu übereilten melancholischen Stimmungen und Schlüssen („ach, so gastlich sieht's hier aus, da laß' dich ruhig nieder!”), es hat aber naturgemäß auch seine zutiefst positiven und befreienden Seiten. Drückt und bedrückt dich etwas, nun … es wird nicht ewig andauern, das Joch, die Qual, die Bedrängnis müssen einst ihrem Ende zugehen, so ist nun einmal der Weltenlauf bestimmt, so sieht es die himmlische Orchestrierung vor. Da wird für niemanden von uns eine Ausnahme gemacht, Extrawürste werden hier weder gebraten noch gekocht. Das Wasser oder noch besser: die Wasser des großen Flusses, mal still beschaulich, mal tosend jagend, ziehen vorbei, geben den Blick auf das Nächste, auf das Neue, auf das Andere frei. Freilich: ans Alte hat man sich gewöhnt, es ist einem vielleicht in vielen seiner Abwandlungen und Facetten lieb geworden und ans Herz gewachsen – trotzdem: irgendwann wird geschieden, irgendwann vergeht etwas, verwelkt, verziehen sich die Nebel in die hintersten Winkel, nur, um den Blick auf die nächsten möglichen Schritte zu erlauben.
Aus quengeligen Kindern werden stille Bettsofabenutzer
Wie oft hat man dem zugesehen, wie oft hat es einen erschöpft und ungeduldig gemacht: die laut umhertollenden Kinder, die sich überall hineindrängen, die über alles Bescheid wissen, die überall ihre Näschen hineinstecken müssen. Und irgendwann ist dann über den Wipfeln Ruh, und guckest du, sind alle Äuglein zu – und man vernimmt kein Mäh mehr und kein Muh.