Aus diesem Anlass lädt die Universität Mannheim am 18. November 2021 um 19:00 Uhr zu einem Vortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Birnbacher ein, der sich vor allem mit der Frage auseinandersetzt, wer die Verantwortung im Kampf gegen den Klimawandel tragen sollte. Das Grußwort hält Uni-Rektor Prof. Dr. Thomas Puhl.
Die gegenwärtig spürbaren Auswirkungen des Klimawandels sind Vorboten der wahrscheinlich sehr viel gravierenderen Folgen, mit denen in der nächsten und übernächsten Generation zu rechnen ist. Gravierend werden aber auch die Folgen der erforderlichen Anpassungen sein. Dass eine moralische Verantwortung zur Vermeidung dieser gravierenden Übel besteht, ist nicht weiter strittig. Unklar ist jedoch, wen diese Verantwortung trifft. Eine häufig gegebene Antwort lautet, dass Klimaverantwortung primär oder sogar allein auf die Staaten und die großen, weltweit agierenden Konzerne entfällt. Aber sind Politik und Unternehmen nicht ihrerseits von Individuen abhängig, etwa von Wählern, Anteilseignern, Managern und Kunden? Im Mittelpunkt des Vortrags steht die Frage, wie weit sich das Individuum verpflichtet fühlen muss oder sollte, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten – in den verschiedenen Rollen, in denen es direkt oder indirekt auf das Klima einwirkt: als Bürger, als Investor, aber auch durch Lebensstil und Konsumverhalten.
Die Präsenzveranstaltung findet in der Aula der Universität Mannheim (Schloss, Ostflügel, 1. OG) statt. Für die Teilnahme vor Ort sind ein 2G-Nachweis und die Angabe der Kontaktdaten zwecks Kontaktnachverfolgung erforderlich. Sofern die Pandemie-Situation dies zulässt, wird es im Anschluss einen Empfang in den anliegenden Räumlichkeiten mit Gelegenheit zu weiterem Austausch geben.
Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Birnbacher
Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Birnbacher war von 1996 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2012 Professor für Philosophie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Er ist international ausgewiesener Experte auf den Gebieten der Naturethik, Bioethik und Medizinethik und ein höchst renommierter Kenner des klassischen und gegenwärtigen Utilitarismus sowie der Philosophie Schopenhauers. Dieter Birnbacher ist Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben e.V. und Vizepräsident der Schopenhauer-Gesellschaft e.V.; seit 2004 ist er Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Mit seinen Monographien „Verantwortung für zukünftige Generationen“ (1988), „Bioethik zwischen Natur und Interesse“ (2006), „Klimaethik“ (2016) und „Tod“ (2017) hat Dieter Birnbacher maßgebliche Akzente in zentralen Debatten der Angewandten Ethik gesetzt. Studierenden ist Dieter Birnbacher nicht zuletzt durch seine „Analytische Einführung in die Ethik“ (3. Aufl. 2013) und seine Einführung in Schopenhauer (2., erw. Aufl. 2020) bekannt.