Inhaltsverzeichnis:
- Protest vor ZF in Saarbrücken
- Metall- und Elektroindustrie lehnt Forderungen ab
- Selzer fordert politische Unterstützung für die saarländische Industrie
- Tausende Arbeitsplätze gefährdet
Protest vor ZF in Saarbrücken
Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Löhne um 7% für die nächsten zwölf Monate sowie einen zusätzlichen Betrag von 170 Euro für Auszubildende. Diese Forderung ist eine Reaktion auf die steigende Inflation und den Verlust der Kaufkraft der Beschäftigten. Die Gewerkschaft betont, dass es eine direkte Notwendigkeit gibt, die Lebensstandards zu sichern und die Kaufkraft zu stärken. Patrick Selzer von der IG Metall in Saarbrücken machte deutlich, dass eine Gehaltserhöhung wichtig sei, um den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden.
Metall- und Elektroindustrie lehnt Forderungen ab
Der Verband der Metall- und Elektroindustrie bezeichnet die Forderungen der IG Metall als überzogen und unangemessen in der aktuellen konjunkturellen Lage. Stattdessen bietet der Verband eine Lohnerhöhung von 3,6% über einen Zeitraum von 27 Monaten an. Diese Verlängerung der Laufzeit und die niedrigere Erhöhungssumme werden von der IG Metall als unzureichend abgelehnt. Jörg Köhlinger, Verhandlungsführer der IG Metall für das Saarland und benachbarte Regionen, betont, dass das Angebot des Verbands keine substanzielle Verbesserung der Lage bringe. „Ein schneller Tarifabschluss erfordert ein besseres Angebot“, so Köhlinger.
Selzer fordert politische Unterstützung für die saarländische Industrie
Neben den Arbeitgebern richtet die IG Metall ihre Forderungen auch an die Politik. Laut Patrick Selzer müsse die Schuldenbremse gelockert und Konjunkturmaßnahmen initiiert werden, um die Wirtschaftskrise erfolgreich zu bewältigen. Investitionen und Innovationen seien entscheidend, um die Abhängigkeit der saarländischen Industrie zu verringern. Die strikte Sparpolitik habe in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass Deutschland wichtige Trends und Entwicklungen verpasse.
Tausende Arbeitsplätze gefährdet
Die Lage in Saarbrücken bleibt angespannt: Bei ZF könnten bis zu 4.500 Arbeitsplätze bis Ende 2028 verloren gehen, wenn sich die Auftragslage nicht verbessert. Aktuell sind rund 10.000 Menschen im Saarbrücker Werk beschäftigt, von denen schon bis 2025 1.800 Stellen abgebaut werden könnten. Selzer warnt vor den Auswirkungen dieser Sparmaßnahmen und fordert eine gemeinsame Anstrengung von Politik und Wirtschaft, um den Standort Saarbrücken langfristig zu sichern.
Die Kundgebung und die Warnstreiks setzen ein klares Zeichen: IG Metall und die Beschäftigten kämpfen für bessere Arbeitsbedingungen, Lohnerhöhungen und eine stabile Zukunft der saarländischen Industrie.
Quelle: www.on-the-top.net/de, tagesschau.de