Donnerstag, 29 Mai 2025 12:00

Mehr KI in Saarlands Verwaltung geplant

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Saarland erweitert KI-Einsatz in der Verwaltung Saarland erweitert KI-Einsatz in der Verwaltung foto: pixabay

Im Saarland soll der Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Landesverwaltung deutlich ausgeweitet werden. Erste Pilotprojekte laufen bereits. Eine umfassende Strategie ist in Arbeit. Das Ziel: Entlastung von Verwaltungsmitarbeitern, schnellere Bearbeitung von Bürgeranliegen und effizientere Abläufe. Doch es gibt auch Bedenken beim Datenschutz.

Inhaltsverzeichnis:

Erste Tests in Umwelt- und Justizministerium

Mehrere Ministerien testen bereits KI-Anwendungen, etwa zur Analyse von Satellitendaten oder zur Textverarbeitung. So kooperiert das Umweltministerium mit einem ungarischen Unternehmen, um mithilfe Künstlicher Intelligenz Satellitenbilder auszuwerten. Auch das Finanz- und Wissenschaftsministerium nutzt KI – zur Zusammenfassung und Analyse von Texten und Dokumenten.

Im Justizministerium wird derzeit ein System erprobt, das Videoaufzeichnungen automatisch in Textprotokolle überträgt. Andere Ressorts wie das Innen-, Arbeits- oder Bildungsministerium setzen bisher noch keine KI ein.

Projekt F13 im Wirtschaftsministerium

Das Wirtschaftsministerium testet aktuell die Software F13, die in Baden-Württemberg entwickelt wurde. Die Anwendung ist quelloffen und ermöglicht unter anderem die automatische Erstellung von Pressemitteilungen sowie die Analyse von Dokumenten. Sie könnte zukünftig flächendeckend in allen saarländischen Ministerien eingesetzt werden.

Für die Nutzung fallen keine Lizenzgebühren an. Allerdings entstehen Infrastrukturkosten durch den Betrieb über das IT-Dienstleistungszentrum des Saarlandes. Dies ist notwendig, um die volle Kontrolle über die Server und damit über die Datensicherheit zu behalten.

Datenschutzbedenken bei sensiblen Daten

Besonders bei der geplanten Verknüpfung von Künstlicher Intelligenz mit der elektronischen Akte (eAkte) sieht der Datenschutzbeauftragte Roland Vogt Risiken. Er warnt vor möglichen Beeinträchtigungen der Rechte und Freiheiten betroffener Bürgerinnen und Bürger.

Laut Vogt müssen zusätzlich zu den bestehenden Datenschutzvorgaben – wie der Datenschutz-Grundverordnung – weitere Schutzmaßnahmen geprüft und umgesetzt werden. Auch Schulungen für Mitarbeitende seien erforderlich, um Diskriminierungen durch automatisierte Entscheidungen zu vermeiden.

Kritik am Tempo der Landesregierung

Die CDU-Fraktion im saarländischen Landtag kritisiert die Landesregierung wegen fehlender Geschwindigkeit beim KI-Ausbau. Abgeordneter Sebastian Schorr bemängelt, dass andere Bundesländer bereits weiter seien und auf vertrauenswürdige KI-Lösungen zurückgreifen. Im Saarland hingegen fehle eine einheitliche Linie.

Bis zum Sommer soll nun eine ressortübergreifende Digitalisierungs- und KI-Strategie vorliegen. Diese wird unter Einbindung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) erarbeitet. Ziel ist eine koordinierte, sichere und transparente Nutzung von KI in allen Bereichen der Landesverwaltung.

Quelle: Tagesschau, www.360edumobi.com/de