Inhaltsverzeichnis:
- Mehr als 200 Verfahren nach Auseinandersetzung zwischen Borussia Dortmund und Hamburger SV
- Staatsanwaltschaft zählt 205 Verdachtsfälle
- Strafmaßnahmen reichen von Geldstrafen bis zu Bewährungsstrafen
- Verkehrsknotenpunkt Mannheim fördert Konfliktpotenzial
Mehr als 200 Verfahren nach Auseinandersetzung zwischen Borussia Dortmund und Hamburger SV
Am 23. September 2023 kam es in der Unterführung des Mannheimer Hauptbahnhofs zu einem massiven Aufeinandertreffen von knapp 300 Fußballfans. Beteiligte waren Anhänger von Borussia Dortmund und des Hamburger SV, die jeweils zu Auswärtsspielen nach Freiburg und Elversberg unterwegs waren. Die Lage eskalierte schnell. Die Bundespolizei setzte Schlagstöcke und Pfefferspray ein, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.
Das Amtsgericht Mannheim beschäftigt sich seither mit zahlreichen Einzelverfahren. Zwei dieser Prozesse fanden erneut am Donnerstag statt. In beiden Fällen lautete der Vorwurf unter anderem gefährliche Körperverletzung. Die Taten reihen sich in eine lange Liste ein, die von der Staatsanwaltschaft fortlaufend bearbeitet wird.
Staatsanwaltschaft zählt 205 Verdachtsfälle
Laut Angaben der Staatsanwaltschaft Mannheim sind 205 Ermittlungsverfahren eingeleitet worden:
- 97 Verfahren betreffen mutmaßliche Anhänger des Hamburger SV
- 108 Fälle richten sich gegen Fans von Borussia Dortmund
Zudem laufen Verfahren gegen bislang nicht identifizierte Beteiligte
Einige Verfahren wurden bereits abgeschlossen, andere dauern noch an oder wurden an andere Staatsanwaltschaften weitergeleitet. Teilweise ermittelt die Polizei weiterhin.
Strafmaßnahmen reichen von Geldstrafen bis zu Bewährungsstrafen
Die Mehrheit der bereits verurteilten Personen wurde wegen Landfriedensbruchs zu Geldstrafen verurteilt. In schwereren Fällen verhängten Gerichte auch Freiheitsstrafen auf Bewährung. Die Anklagen lauteten insbesondere auf gefährliche Körperverletzung, ein Straftatbestand, der eine strengere rechtliche Bewertung verlangt.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte, dass es in mehreren Fällen zu rechtskräftigen Urteilen gekommen sei. Die genaue Anzahl der Verurteilungen wurde nicht bekanntgegeben, da die Verfahren fortlaufend bearbeitet werden.
Verkehrsknotenpunkt Mannheim fördert Konfliktpotenzial
Der Mannheimer Hauptbahnhof gilt als zentraler Verkehrsknotenpunkt in Südwestdeutschland. Viele Bahnlinien kreuzen sich hier, was regelmäßig zu Überschneidungen von Fangruppen führt. Bereits in der Vergangenheit kam es an diesem Ort zu vergleichbaren Vorfällen.
Die Behörden in Mannheim behalten die Lage im Blick. Polizei und Justiz arbeiten eng zusammen, um künftige Ausschreitungen frühzeitig zu verhindern. Die juristische Aufarbeitung des Vorfalls vom September 2023 wird die Stadt jedoch noch eine Weile beschäftigen.
Quelle: SWR, mwww.welt.sn2world.com