Inhaltsverzeichnis:
- Techniker Krankenkasse meldet 7000 Videosprechstunden
- Hausärzte und Psychotherapeuten dominieren das digitale Angebot
- Videosprechstunden bleiben Ergänzung zur Vor-Ort-Behandlung
- Digitale Formate entlasten – bleiben aber optional
Techniker Krankenkasse meldet 7000 Videosprechstunden
Im Jahr 2023 wurden im Saarland über 7000 Videosprechstunden bei der Techniker Krankenkasse abgerechnet. 2022 waren es noch etwa 4000. Damit stieg die Nutzung digitaler Sprechstunden innerhalb eines Jahres deutlich. Hausärzte nutzen sie besonders bei Erkältungssymptomen, Magen-Darm-Beschwerden oder Hautproblemen.
Stefan Groh, Leiter der Landesvertretung im Saarland, fordert, dass Videosprechstunden stärker in die tägliche Arbeit der Praxen eingebunden werden. Er betont, dass Ärztinnen und Ärzte das Angebot aktiver kommunizieren sollen. Ziel ist eine langfristige Etablierung als ergänzendes Versorgungsangebot.
Hausärzte und Psychotherapeuten dominieren das digitale Angebot
Vor allem Hausärzte im Saarland setzen regelmäßig auf Videotermine. Sie verwenden sie für Befundbesprechungen, Krankschreibungen oder unkomplizierte Krankheitsverläufe. Auch bei Psychotherapeuten ist das digitale Format beliebt, besonders zu Beginn einer Behandlung.
Die Kassenärztliche Vereinigung im Saarland unterstützt den Ausbau ausdrücklich. Sie sieht darin eine sinnvolle Ergänzung zur klassischen Versorgung. Noch 2025 sollen auch Notfalldienste digital erreichbar sein. Damit sollen unnötige Fahrten vermieden und das medizinische Personal entlastet werden.
Videosprechstunden bleiben Ergänzung zur Vor-Ort-Behandlung
Medizinische Fachkräfte betonen, dass Videosprechstunden den persönlichen Arztbesuch nicht vollständig ersetzen können. Komplexe Diagnosen, akute Beschwerden oder körperliche Untersuchungen benötigen den direkten Kontakt.
Mouliya Schumann, Fachärztin für Innere Medizin, erklärt, dass digitale Termine eine erste Einschätzung ermöglichen. Dennoch sei es wichtig, Patientinnen und Patienten vor Ort zu sehen und zu untersuchen. So können Diagnosen gesichert und Therapien zielgerichtet geplant werden.
Digitale Formate entlasten – bleiben aber optional
- Über 7000 Videosprechstunden im Jahr 2023
- 76 Prozent Zuwachs gegenüber 2022
- Stärkste Nutzung durch Hausärzte und Psychotherapeuten
- Unterstützung durch Kassenärztliche Vereinigung
- Geplante Integration in den Notfalldienst 2025
Die Techniker Krankenkasse setzt sich dafür ein, dass Videosprechstunden ein fester Bestandteil des medizinischen Alltags werden. Sie bieten Vorteile bei häufigen Erkrankungen und entlasten die Versorgung – ohne jedoch den klassischen Arztbesuch vollständig zu ersetzen.
Quelle: Tagesschau, www.milekcorp.com/de